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Tulpenfieber

« Tis misselijck waer een geck zijn gelt aen leijt. »

Es ist verrückt, für was ein Narr sein Geld ausgibt. [1]

 

Im 17. Jahrhundert wurde im goldenen Zeitalter der Niederlande eine einzelne Tulpenzwiebel zum Preis eines ganzen Wohnhauses gehandelt. 

Mit Tulpenfieber erzählt TonTanz eine Geschichte, die auf den ersten Blick absurd erscheint und auf den zweiten Blick noch immer aktuell ist - der erste Börsencrash der Geschichte.

 

TonTanz nimmt Sie mit auf die Reise zu einem kammermusikalischen Tanz- und Liederabend. Die Reise der Tulpe beginnt im 15. Jahrhundert in Persien. Von dort aus gelangte die Blume in die heutige Türkei. Im Osmanischen Reich galt sie als eine der edelsten Blumen der Welt. Von dort gelangte die Tulpe über Konstantinopel (heute Istanbul) nach Wien, die Schweiz und die Niederlande. Dort wurde die Tulpe in grossem Stile kultiviert. Sie war so beliebt, dass sie, wie im botanischen Garten “Hortus botanicus” in Leiden, der zu dieser Zeit eigentlich für medizinische Nutzpflanzen angelegt war, mit über 600 Exemplaren vertreten war. [2] 

 

Der Nachteil der beliebten Tulpen-Blume war ihr saisonales Blühen. So wurden nicht nur die Blumen immer teurer verkauft, sondern auch Verträge über den zukünftigen An- und Verkauf von Tulpenzwiebeln. Diese Papiere wurden als Wertanlagen weiter verliehen und verkauft. Heutzutage werden täglich Millionen dieser Verträge auf allen erdenklichen Güter an den Börsen dieser Welt gehandelt.

 

Nach der legendären Weeskamer-Versteigerung am 3. Februar 1637 in Alkmaar, auf welcher der Tulpenpreis in den Niederlanden seinen Höhepunkt erreichte, brach zwei Tage nach dieser Versteigerung der gesamte Tulpen-Markt zusammen, da sich für die hochpreisigen Tulpen-Scheine auf weiteren Versteigerungen, keine neuen Käufer mehr fanden. Es folgte der erste dokumentierte “Börsencrash” der Geschichte. Einige Händler und Privatpersonen verloren über diesen Wertverfall ihre gesamte Lebensgrundlage. Zu diesem Abschnitt der Geschichte hat TonTanz den Schweizer Komponisten Fabian Künzli mit einer Komposition beauftragt.

 

Was bleibt, ist die Faszination dieser Geschichte, von der die Menschheit, so scheint es, nicht gelernt hat.

[1] Roemer Visscher, ‚Sinnsprüche‘, Amsterdam 1614, über den Eifer der Sammler von Tulpen

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Tulpenmanie, 17.10.2024

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